Floridas staatliche Unterstützung für Biowissenschaften ist kein Prozess ohne Rückschläge, aber sie hat etwas Wesentliches erreicht. Sie brachte Florida als Standort für Biowissenschaften nicht nur nationale Aufmerksamkeit, sondern sicherte dem Bundesstaat zudem einen Platz auf der Weltkarte der Biowissenschaften. So lautet das Urteil in einem Artikel der Publikation „Research Florida 2016“.
Fakt ist: Die Biowissenschaftsbranche gehört global zu den Schlüsselbranchen und gibt auch Floridas Wirtschaftsleben wichtige Impulse. Umgekehrt kann Florida einiges dazu beitragen, Innovationen in der Branche zu entwickeln und zu vermarkten. Und hier gibt es auch Chancen für deutsche Akteure, die von den Bedingungen in Florida profitieren und sich von hier aus auf dem US-Markt etablieren möchten, sagt Max Karagoz vom Unternehmen ALTON, das deutschsprachige Unternehmen bei ihrem Markteintritt in den USA unterstützt.
Startzeitpunkt: nach der Jahrtausendwende
Die Geschichte der biowissenschaftlichen Branche in Florida beginnt richtig erst nach dem Jahr 2000. Sie sei 2003 fast aus dem Nichts erschaffen worden, berichtet Florida Trend. 2006 holte Jeb Bush als damaliger Gouverneur Floridas eine Abteilung des Scripps Research Instituts, einer medizinischen Forschungseinrichtung mit Schwerpunkt der Biomedizin, in den Sonnenscheinstaat. Auch das gehört zu den Meilensteinen der biowissenschaftlichen Branche Floridas.
2006 war auch der Startpunkt des Förderprogramms „Innovation Incentive Program“. Es soll sicherstellen, dass ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen, um zügig auf außergewöhnliche ökonomische Chancen zu reagieren und um effektiv um hochwertige Forschung und Nutzung von Forschung sowie um innovative Branchen und Projekte im Bereich der alternativen und erneuerbaren Energien zu konkurrieren. So steht es im Programm selbst.
Laut Florida Trend hat das Programm über 300 Millionen US-Dollar an neun hoch gehandelte Institutionen gezahlt, von denen acht im Bereich der Biowissenschaften anzusiedeln sind. Fünf der acht mussten seither kämpfen, um die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen, berichtet Florida Trend. Zudem musste etwa das Vaccine & Gene Therapy Institute seine Aktivitäten in Port St. Lucie 2015 aufgeben.
Biowissenschaften in Florida: jede Menge Zahlen.
Dass Biowissenschaften trotz der Rückschläge zu den Boombranchen Floridas gehören, belegen andere Fakten und Zahlen. Innerhalb des letzten Jahrzehnts stieg die Anzahl von Einrichtungen der Biowissenschaften in Florida laut Statistikbehörde um 24,6%, berichtet beispielsweise Florida Trend.
Weitere Zahlen liefert Enterprise Florida, die offizielle Gesellschaft für Wirtschaftsförderung in Florida, in einem Kurzreport zur Branche. Enterprise Florida unterteilt die Biowissenschaften in die Sektionen Biotechnologie, Pharmazie, Medizinische Geräte und Gesundheitswesen. Die mit riesigem Abstand größte Sektion in Florida ist das Gesundheitswesen mit über 46.000 Einrichtungen, zu denen über 720 Hospitäler gehören. Es folgen über 620 Unternehmen für Medizingeräte, über 260 aus der Biotechnologie sowie mehr als 220 aus der Pharmazie.
Argumente für den Standort Florida
Laut Enterprise Florida beschäftigen die über 1.100 Unternehmen aus den Bereichen Biotechnologie, Pharmazie und Medizingeräte insgesamt etwa 25.000 Branchenfachleute, die von etwa 684.000 Fachleuten des Gesundheitswesens unterstützt werden. Das bedeutet: Unternehmen aus der Branche können auf einen breiten Pool aus potenziellen MitarbeiterInnen zugreifen.
Weitere Argumente: Florida gehört regelmäßig zur Top-10 der Staaten in den USA bei der Vergabe von Risikokapital, sodass Finanzierungschancen oft gut sind. Ergänzt werden diese Möglichkeiten beispielsweise durch Support-Programme für kleine und mittelgroße Unternehmen (small business). Nicht zuletzt überzeugt die Verkehrsinfrastruktur, unter anderem mit zwanzig öffentlichen Flughäfen und fünfzehn Seehäfen.
UMLSTP: Raum für Wissenschaft und Gewerbe
Ein Beispiel für eine speziell auf Biowissenschaften und andere Hochtechnologien zugeschnittene Institution ist der Life Science & Technology Park der University of Miami (Abkürzung: UMLSTP).
Er bietet Unternehmen aus dem privaten und dem öffentlichen Sektor Räume in Einrichtungen mit einer attraktiven Mischnutzung, die einerseits Labore und Büros zur Verfügung stellen, in denen man andererseits aber auch Einzelhandel und Restaurants findet. „Der UM Life Science & Technology Park bietet Räumlichkeiten sowie Infrastruktur und interdisziplinäre Möglichkeiten, die die Entwicklung von Innovationen in den Bereichen Biowissenschaften und Biotechnologie unterstützen“, wirbt der Park für sich selbst und fährt fort:
Dank großer Nähe zur Leonard M. Miller School of Medicine sowie zum Miami Health District und dank der zentralen Lage in Miami, das 1781 Forschungsinstitutionen und 1991 Testlaboren eine Heimat bietet, ermöglicht der UMLSTP laut eigener Angaben Zugang zu hervorragenden Ressourcen. Er schafft Synergien für universitäre Einrichtungen und im Park ansässige Unternehmen, was wissenschaftliche Durchbrüche im klinischen Bereich begünstigt und allen Menschen Vorteile bringt.
Mit ALTON wird Geschäftserfolg in den USA einfach
ALTON Geschäftsführer Max Karagoz sieht Florida als einen hervorragenden Standort für deutsche Unternehmer aus dem Bereich der Biowissenschaften. Er und sein Team haben bereits Unternehmen der Branche wie Biosys beim Markteintritt in den USA unterstützt. Zum Service gehörte bei Biosys neben der Unterstützung beim Aufbau einer US-amerikanischen Tochtergesellschaft unter anderem Hilfestellung beim Antrag auf Arbeitsvisa (E-Visa).
Das Beispiel zeigt deutlich, dass ALTON umfassende Dienstleistungspakete bietet, die UnternehmerInnen einen besonders einfachen Start auf dem US-Markt ermöglichen. Zum Service kann am Standort Florida auch Unterstützung bei der Suche nach passenden Gewerbeimmobilien gehören. Komplettiert wird das Angebot durch eine intensive Beratung im Vorfeld, bei der individuelle Chancen und Risiken des Markteintritts in den USA analysiert werden. So sichert man sich optimale Chancen auf dem US-Markt.