Am 26. Juni wurde die Erweiterung des Panamakanals vollendet. An der Wasserstraße zwischen Atlantik und Pazifik wurde seit 2007 gebaut, um sie für größere Schiffe befahrbar zu machen. Florida, der Sonnenscheinstaat der USA, hat insbesondere Häfen wie PortMiami intensiv durch Bauarbeiten auf die Zeit nach der Erweiterung vorbereitet und erwartet viele positive Effekte.
„Auch für deutsche Unternehmen, die eine Tochterfirma in den USA planen, macht die Erweiterung des Panamakanals den Standort Florida nochmals interessanter“, ist sich Max Karagoz vom Unternehmen ALTON sicher. ALTON unterstützt deutschsprachige UnternehmerInnen beim Markteintritt in den USA.
Der neue Panama-Kanal: 192.000 Tonnen Stahl
Die Erweiterung des Panama-Kanals wurde 2006 beschlossen und 2007 begonnen. Der eigentliche Eröffnungstermin sollte bereits 2014 sein. Allerdings gab es Verzögerungen, sodass die Eröffnung letztlich erst 2016 gefeiert wurde.
Informationen über die verwendeten Ressourcen beim Ausbau des Kanals brachte beispielsweise Zeit Online am 26. Juni 2016. Laut Bericht bewegten 40.000 Arbeiter 150 Millionen Kubikmeter Erde für den Ausbau. Verbaut wurden 192.000 Tonnen Stahl und 12 Millionen Tonnen Zement. Die Kosten des Ausbaus lagen insgesamt bei 5,25 Milliarden US-Dollar. Laut Zeit Online können nach dem Ausbau wieder 96% aller auf den Weltmeeren fahrenden Schiffe den Panamakanal passieren. Der Frachtdurchsatz durch den Kanal soll sich von 300 Millionen Tonnen/Jahr auf 600 Millionen verdoppeln.
Florida hat sich vorbereitet
Florida gilt als das US-amerikanische Tor zu Lateinamerika. Das bedeutet auch, dass die Erweiterung des Panamakanals für Florida eine besondere Bedeutung hat. Seit Rick Scott Anfang 2011 Gouverneur des Bundesstaates Florida wurde, hat man etwa eine Milliarde US-Dollar in Floridas Häfen investiert, um sie für die neuen Anforderungen fit zu machen.
Ein Beispiel: PortMiami. Das Hafenbecken dieses Hafens wurde für größere Schiffe ausgebaut, es gibt neue Kräne für die Riesen sowie einen Tunnel als Verbindung des Hafens zum U.S. Interstate-Highway-System und neue Gleis-Anlagen für ein nahtloses Schienennetz, über das 70% des US-Marktes innerhalb von vier Tagen erreichbar sind.
Die investierte Milliarde US-Dollar ist vermutlich noch nicht das Ende der benötigten Investitionen in Florida. Ein im Mai 2016 vom Florida Ports Council veröffentlichter Bericht geht davon aus, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre knapp 3,7 weitere Milliarden US-Dollar investiert werden müssen, um den wachsenden internationalen Handel in vielen der Seehäfen Floridas zu bewältigen.
Große wirtschaftliche Folgen für Florida
Am 9. Juli wird mit der MOL Majesty das erste Riesenfrachtschiff im Port Miami ankommen, das den Panamakanal nach der Erweiterung durchfahren kann. Es ist der Beginn einer neuen Ära für Floridas Häfen. Und die Folgen sind vermutlich groß.
„Die Fertigstellung der Erweiterungsarbeiten beim Panama-Kanal wird nicht nur für Panama ein großer Meilenstein sein, sondern auch für den Miami-Dade-County, für PortMiami und ganz Florida“ zitiert eine Pressemitteilung des Miami Dade Countys vom 12. April 2016 den Miami-Dade County-Mayor Carlos A. Gimenez. „Wir sind zuversichtlich, dass der gesamte Sonnenscheinstaat von gesteigerten Handelschancen profitieren wird, wenn der Kanal einmal geöffnet ist.“
Zu einem ähnlichen Urteil kommt der Bericht „Floridas Häfen 2016 bis 2020“. In ihm heißt es, dass mit der Erweiterung des Panama-Kanals und anderen Veränderungen im Handelsgefüge zahlreiche Möglichkeiten für Floridas globalen Seehandel verbunden sind. Der Report zeigt zudem, dass die Häfen bereits 2015 mit imposanten Zahlen aufwarten konnten. So stieg Floridas internationaler Handel über Seewege 2015 um 700 Millionen auf 86,8 Milliarden US-Dollar. Die umgesetzte Container-Tonnage stieg 2015 um 6.6%, wobei neun der zehn Frachthäfen Floridas steigende Werte verzeichneten.
Für Kreuzfahrten bleiben die Häfen Floridas ebenfalls bedeutende Orte. 2015 wurden hier 15,2 Millionen Kreuzfahrt-Touristen abgefertigt. Nach wie vor besitzt der Sonnenscheinstaat die Top3-Kreuzfahrt-Häfen der Welt. Weitere Fakten: Mit einem Anteil von 52,6% am Seehandel Floridas ist der Handel mit Süd- und Zentralamerika sowie der Karibik noch immer der wichtigste für die Häfen des Sonnenscheinstaates.
Betrachtet man die Länderebene, sind zwar die asiatischen Länder China und Japan die bedeutendsten Seehandelspartner Floridas. Direkt dahinter folgen aber acht Länder Amerikas bzw. der Karibik: auf Rang 3 die Dominikanische Republik, dahinter Brasilien, Honduras und Chile vor Venezuela, Kolumbien, Costa Rica und Mexiko. Der erweiterte Panama-Kanal dürfte hier weitere und wichtige Akzente setzen.
Florida: Tor zum US-Markt. Tor zu Lateinamerika.
„Florida ist deshalb ein so interessanter Standort, weil er einerseits exzellenten Zugang zum US-Markt bietet, andererseits relativ kurze Wege nach Lateinamerika“, sagt Max Karagoz vom Unternehmen ALTON. Zudem präsentiert sich der Sonnenscheinstaat der USA mit exzellenten Bedingungen für die Gründung von Unternehmen, was keineswegs für alle US-Bundesstaaten gilt. Die Konditionen für Unternehmen werden in den USA nämlich größtenteils auf Ebene der Bundesstaaten geregelt.
Deshalb ist die Entscheidung, in welchem Bundesstaat man sein US-Unternehmen gründet, sehr wichtig. Florida kommt hier sehr oft in die engere Wahl. Und ALTON empfiehlt seinen KundInnen, die ein US-Unternehmen aufbauen wollen, häufig eine Gründung im Sonnenscheinstaat, unterstützt aber auch Gründungen in anderen US-Bundesstaaten. Darüber hinaus hilft ALTON bei Bedarf bei VISA-Fragen und bietet Chancen-Risiken-Analysen für den Markteintritt in den USA.